60+4 (+1)= Chaos hoch 10! Englandfahrt Teil 1

Sehr begehrt, sehnsüchtig von allen erwartet, super lustig … es ist der Artikel über die Englandfahrt der Klassen 7 und 8! (Was sonst?)

4:00 Uhr morgens am Elly, 60 müde Schüler*innen mit dem ebenfalls müden Gepäck (was denn, Gepäck muss auch schlafen) und ein Bus samt Busfahrer stehen auf der Straße. 16 Stunden in Bus und Fähre erwarten unsere tapferen Abenteurer*innen (AKA Schüler*innen und Gepäck) und ihre Lehrkräfte auf dem Weg nach England (epischen Soundtrack vorstellen). Aber Spaß beiseite, Leute – seien wir ehrlich, 60 Schüler*innen, ein Bus und eine 16 Stunden lange Fahrt? Klingt wie der Anfang von einem Witz.

Als alle im Bus waren, ging es los. Nachdem die allgemeine Euphorie sich gelegt hatte, war es einfach nur noch LAUT! Wir sind um 5.00 Uhr losgefahren, und es gab exakt eine Person auf der ganzen Fahrt nach England, die geschlafen hat. Durchschnittliche Schlafzeit im Bus? 0,000001 Stunden. (Nur Eysan hat gepennt. Unseren herzlichen Glückwunsch!) Alle zwei Sunden hieß es dann: „ICH MUSS RAUS!“, weil der Bus endlich eine Pause machte und alle auf die unverschämterweise kostenpflichtigen Toiletten wollten. Fun Fact: Wir wissen auch nicht, warum das so war, aber es gab diese weirden Gutscheine, die man nur einlösen konnte, wenn man etwas kauft. Wo ist Logik hin??? Keine Ahnung.

Auf der Fähre gabs einfach mal (echte) Gutscheine fürs Essen, das für alle 60 Schüler UND 4 Lehrer*innen dadurch kostenlos war! Arme Kantine… Nur ein BISSCHEN mehr Leute als sonst 😊.

Als wir dann endlich in Folkestone ankamen (da haben die Gastfamilien gewohnt), hieß es, wer auch immer damit angefangen hat: „LEUTE, DA SIND LEUTE!“. Und tatsächlich, da waren Leute. Aber Leute, im Bus waren auch Leute (Überraschung). Und nachdem in den Gastfamilien alle in die unvertrauten Betten gefallen waren, war Folkestone um ein paar schnarchende Leute reicher.

Nächster Tag, nächste Stadt. Ab geht’s nach Canterbury. Ein kleines Kaff mit Kathedrale und Cafés, viel Regen und 60 Schüler*innen mit Bus. Los gings mit einer Schnitzeljagd, bei der es leider keine Schnitzel gab (wir wurden mal wieder voll verarscht). Statt Schnitzel gabs Karten und ein Heft mit Fragen. Da haben wir dann realisiert, dass wir uns selber Schnitzel kaufen müssen. Fun Fact: Die Hälfte meiner (Mariana) Gruppe hat wegen des Regens aufgehört. Kurz darauf hat sich auch die andere Hälfte in ein Café gesetzt, und lustigerweise war der Rest der Gruppe auch da (war nicht abgesprochen, ich schwöre!). Aus mysteriösen Gründen hat es in Canterbury keine Bäckerei gegeben, nur irgendwelche Cafés und Törtchenläden.  Marie wollte nur eine Brezel, aber wir konnten einfach keinen Bäcker finden, zumindest keinen, der welche verkauft. (Geschäftsidee Frau Esser: Brezelbäckerei in Canterbury eröffnen, ausgehungerte deutsche Schülergruppen über den Tisch ziehen.) Nach der Schnitzeljagd hatten wir noch ein bisschen Freizeit zum Essen und Einkaufen, die wir (noch ein Fun Fact) nicht gehabt hätten, wenn nicht die Hälfte aller Leute die Jagd nach den Schnitzeln aufgegeben hätte.

Danach hatten wir eine Stadtführung, und weil man 60 Schülern auf einmal nichts beibringen kann, wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt und bekamen dann in den folgenden Gruppen je einen Guide: 1. 7a, 2. 7b+7c, 3. 8a+8b. Die Guides haben uns Zeugs interessante Dinge über Canterbury erzählt, aber die meisten haben nicht wirklich zugehört (wir natürlich schon). Nach der Führung sind wir mit unserem Chauffeur… äh, Bus, zurück nach Folkestone gefahren, wo wir dann noch an den Strand gegangen sind. Es war nass, es war kalt, das Wetter war schon mal besser, aber es war echt witzig. Wie am Vorabend schon fielen alle in die Betten, schliefen ein und pennten bis zum Morgen, um Schlaf nachzuholen.

Am nächsten Tag machten sich unsere Abenteurer*innen bereit dazu, tiefer ins Inland Englands vorzudringen. Wie schon an den letzten beiden Tagen waren es 60 Schüler*innen (diesmal ohne ihr Gepäck, das war noch müde), 4 Lehrkräfte, ein Bus und ein Busfahrer, der ein bisschen Deutsch, ein bisschen Englisch und viel Polnisch konnte. Nachdem alle sich und ihre Rucksäcke in den Bus gestopft hatten, ging es los. Eine Fahrt, die laut Google zwei Stunden dauert? Unser Fahrer machte locker (gefühlt) sechs draus. In London angekommen, mussten alle geplanten Pläne warten: So gut wie alle mussten auf die Toilette. Dann wollten wir eigentlich mit der Fähre nach London fahren, aber NEEEEEE, wir sind zum falschen Boot gelaufen, also nix Schifffahrt. Unsere Wildnis Coaches (AKA Lehrer) hatten aber zum Glück schon einen Back-up-Plan: Wir würden mit der Tube zum London Eye fahren! Dort wurden wir in großen Gruppen in Gondeln gestapelt. Als wir oben auf dem London Auge (sorry, war die Autokorrektur) ankamen, wollten wir Fotos machen, denn man sah schon einiges von da oben. Zum Beispiel Klassenkameraden, die Quatsch ohne Soße machten (soll heißen, war nicht besonders lustig, geschweige denn sinnvoll). Dann ging es auch ganz, ganz schnell wieder auf den Erdboden. Und danach hieß es: Mittagessen. Oder wie die Leute dort irritierenderweise zu sagen pflegen: Lunch. Komischerweise hatten alle dasselbe Lunchpaket dabei (Zufall? Wir glauben nicht). Dann durften wir uns in Gruppen aufteilen: Die einen waren daran interessiert, ihr Geld für irgendeinen Ramsch aus dem Fenster zu werfen, die andern nicht. Die weitaus größere Gruppe wollte unbedingt die Wächter des Buckingham Palace hin- und her marschieren sehen. Voll interessant (ja, zur Abwechslung ganz unironisch).

Eigentlich wollten einige der Abenteurer*innen die 221b Baker Street besichtigen (wenn ihr nicht wisst, wer da wohnt, fehlt es euch an Allgemeinbildung). Stattdessen sind wir immer dem pinken Regenschirm hinterhergerannt (bzw. der etwas überforderten Frau Maurer).

Dann wurden wir in der Innenstadt von der Leine gelassen und durften uns verlaufen. Mariana und ihre Gruppe waren absolut gereizt und empört über die Ungerechtigkeit, dass zwei von drei Cafés nur Karten nahmen (also jetzt Geld und so, ne). Das war auch eine große, ganz große Herausforderung, die Geldumrechnung, weil in Euro ist es dann ja nochmal mehr. So kamen wir zu erschreckend hohen Preisen und Ausgaben. Später durften (lies: mussten) wir wieder in den total sauberen, mit beruhigendem Grünlicht erleuchteten Bus steigen. Auf der Rückfahrt der Gefährt*innen nach Folkestone gab es ein schwierig zu lösendes Problem. Eine Krise, die ohne Erfindung der Kotztüten nicht bewältigt hätte werden können. Was genau, könnt ihr Möchtegern Sherlocks euch selber zusammenreimen, da wir hier nicht ins Detail gehen wollen (Zeitmangel, versteht sich). Die Nacht brach herein und die Abenteurer*innen mussten sich nicht weiter um die Lösung eines Problems kümmern.

Neuer Tag, neues Glück…aber das werdet ihr im nächsten Teil (den ihr jetzt hoffentlich ganz unbedingt lesen wollt) erfahren.

Auf gut Englisch, Bye  (und schreibt Kommentare!!)

Mariana, Kamilla, Amelie, Marie

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